Donnerstag, 17. September 2015

Mamma eller Pappa?

Heute hatte ich wieder einen meiner Schwedischkurse. Diemals ein neuer - also eine neue Gruppe/ Klasse. Es ist eine Änfängerklasse, mache sprechen nur drei-vier Worte schwedisch.
Wir alle sind fremd in Schweden und sprechen die Sprache nicht. Irgendwie verbindet sowas.

Wir sollten uns alle vorstellen nur ganz kurz - Name, Wohnort, welche Sprachen man spricht und woher man kommen. Ich war, neben einem Jungen aus Albanien, die einzige aus Europa. Andere Schüler stammen aus Somalien, Eritrea, Afghanistan, Äthiopien, Israel, Syrien - manche Länder konnte ich nicht verstehen, weil die Schüler mit unter sehr leise geredt haben oder ihre Aussprache zu undeutlich war.

Später standen wir alle im Raum und haben auf schwedisch Small Talk probiert, so gut es geht - Ich habe mich ganz gut unterhalten mit zwei anderen, doch dann kam die Frage, ob, ich hier sei mit meinem Papa oder meiner Mama. Zuerst habe ich die Frage nicht ganz verstanden, sagte das ich sowohl Mutter als auch Vater hier in meiner schwedischen Gastfamilie habe.
Vermutlich kam es durch die sprachlichen Unterschiede nicht ganz an - denn man schaute mich nun gross an und ich hörte etwas wie, "Wow, Mama und Papa". Erst da ging mir ein Licht auf. Meine Mitschüler waren Flüchtlinge und daher war es eben keine Selbstverständlichkeit, dass man mit der ganzen Familie zusammenlebt. Zum Glück hatte unsere Lehrerin meine Situtaion mit bekommen und half mir dann zu erklären, dass ich in einer Gastfamilie lebe.
Später im Laufe des Gespräches erfuhr ich das einige der Schüler zusammen in einer Wohngruppe leben.

Doch ich frage mich, was meine Mitschüler wohl von mir denken? Wie muss das auf Flüchtlinge wirken? Wenn man freiwillig das eigene Land verlässt, um in einer fremden Familie zu leben, deren Sprache man nicht spricht?



Eure Alexa

2 Kommentare:

  1. Genau die gleichen Gedanken sind mir auch im Kopf herumgeschwirrt!! Gut beschrieben :)
    Lg,
    Vera <3

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  2. Es ist vollkommen okay für sie und nicht befremdlich. Ich habe hier einen Kumpel der vor 4 Jahren aus dem Iran geflüchtet ist und er ist in der gleichen Situation wie die meisten. Ohne Familie und auf sich allein gestellt. Aber er kann mich gut verstehen und hat auch keine Vorurteile. Er ist sogar der Meinung dass wir beide genau das gleiche "durchmachen", mit dem Heimweh. Aber was soll ich sagen? Es geht uns doch beiden gut. :) Warum sollten er oder ich die Situation des anderen in Frage stellen?

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